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Samstag, 16. Februar 2002, 19:30 Uhr The Hot House HootersSpritziger und frecher Hot Jazz Dieses Mal war Hot Jazz von New Orleans über Dixieland bis Swing geboten. Was ist eigentlich Jazz, was ist Dixieland, was ist Blues oder Swing? Die Antwort darauf würde wohl den Umfang dieses Berichtes überschreiten, wenn sie überhaupt eindeutig möglich ist. Jazz ist eine um 1900 in New Orleans entstandene Musikgattung, deren wesentliche Merkmale die Improvisation, die Verwendung von Elementen europäisch-afrikanischer Melodik und afrikanischer Rhythmik sind und die europäische Instrumente gebraucht. Daraus entstand der Blues und weiter, über verschiedene Stilarten, der Dixieland und in den 40er Jahren der Swing. Der Hot Jazz ist eine äußerst gesteigerte rhythmische Spielweise. Was den wahren Jazz ausmacht wird oft vergessen. Vor Jahren, als das Nürnberger Jazz-Studio seine Pforten öffnete, gab es noch richtige Glaubenskämpfe im Jazz – die Anhänger des weißen Jazz gegen die des schwarzen. Eines war dabei aber immer klar, alles war Jazz, mehr oder weniger geliebt. Jazz muss man hören und sehen, und dann fühlt man ihn auch! Es gibt genug Publikum, ältere, aber auch viele jüngere Jazzfreunde, die diese Art der Klänge lieben und von der sie sagen, das ist Musik wie wir sie mögen. Die Urväter des Jazz sind längst verstorben – es entstehen jedoch immer wieder Bands, die daran erinnern, die mit ihrer Musik unbeschwerte Spielfreude ausstrahlen, die nicht nur für sich selbst, sondern vor allem für ihr Publikum spielen. Die „Hot House Hooters“ – sechs sympathische junge Männer – präsentierten ihr riesiges Musikrepertoire so hinreißend, dass der Funke in der Kulturscheune sofort übersprang. Hier zeigte sich die Freude der hervorragenden Spieler an ihrer Musik, elegant und heiß swingend, ideenreich mit erfrischenden und mitreißenden Soli. Norbert Weigand, der Gründer der „Hot House Hooters“ mit der Posaune, Michael Stahl am Flügel, Roland Horsak an der Trompete, Thomas Meinlschmidt am Bass, Christian Tournay am Schlagzeug und vor allem Mathias Rösel mit der Klarinette und dem Saxofon brachten die Kulturscheune wirklich zum Klingen und Swingen. Alle Künstler beherrschen ihr Instrument perfekt und sind exakt aufeinander eingespielt. Die Besucher, darunter nicht nur Jazz-Fans, waren begeistert, swingten mit, zollten den Solisten während der Stücke anerkennenden Beifall und beklatschten vor allem die vielen bekannten Songs und Klassiker der Zwanziger und Dreißiger Jahre: vom „West-End Blues“ bis zum „Tiger Rag“ , vom „Savoy Blues“ oder „Waitin’ For My Baby“, bei uns besonders bekannt geworden durch Louis Armstrong, „Bei mir bist Du schön“ aus den Dreißiger Jahren bis hin zum modernen Song „I Wanna Be Like You“ aus dem Film „Das Dschungelbuch“. |