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Samstag, 4. Oktober 2003, 19:30 Uhr Sangre LatinaMusik aus Paraguay / Lateinamerika Zum ersten Konzert nach der Sommerpause konnte der Veranstalter wieder zahlreiche Gäste in der Kulturscheune Schnaittach begrüßen. Die Gruppe „Sangre Latina“ kam nach einem längeren Aufenthalt in den Vereinigten Arabischen Emiraten direkt aus Italien in die Kulturscheune. Blanka Paredes (Gesang und Percussion), Gabino Colman (Gitarre und Gesang) und Alfredo Tinto (paraguayische Harfe) begeisterten die Liebhaber lateinamerikanischer Musik. Schon die typische Kleidung der sympathischen Musiker aus Paraguay brachte viel Farbe auf die Bühne. „Diese Kleidung, das ist alles selbst gemacht, mit kleine Stiche und mit schöne Baumwollstoffe“ erklärte Lucila, die Schwester von Blanka Paredes, den Zuhörern. Sie übernahm spontan die Ansage und stellte die einzelnen Lieder und die Musik aus Paraguay und auch aus anderen lateinamerikanischen Ländern vor. „Sangre Latina“ spielte zuerst mehr authentische Musik aus Paraguay, einfühlsam, manchmal traurig, ein bisschen schwermütig und trotzdem lebensfroh, rhythmisch und mitreißend. Der Gesang des Trios schmelzend, kraftvoll sich steigernd bis zum furiosen Finale oder auch wieder zurück zu gefühlvollen, leisen Tönen. Dann gab das Trio noch Kostproben aus den verschiedensten lateinamerikanischen Ländern zum Besten und bei manchen bekannten Stücken wurde natürlich zum Mitsingen animiert. Paraguayische Musik wurde bei uns in den 60-erJahren bekannt durch das Trio „Los Paraguayos“. Diese weltweit erfolgreiche Gruppe hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Kultur ihres Landes auf einer Tournee durch Europa und dann durch die ganze Welt bekannt zu machen. Wer kennt nicht „Quantanamera“, „Ay Ay Ay Paloma“, „Loco, Loco“ und so weiter? Die meisten Kulturen Lateinamerikas lieben Musik zur Entspannung und Unterhaltung. Die Geschichte dieser Musik erzählt von Armut, Sklaverei und Vertreibung, aber natürlich auch von Lebensfreude, oft von Liebe, von Frauen, Blumen und vom Widerstand und von ungebrochenem Lebensmut. Die Rhythmen des Guayo-Son, Samba, Milonga, Tango, Salsa, Cueca, und die paraguayische Polka der Guarania-Indianer sind feurig und gleichzeitig lyrisch. Die klassischen Instrumente der paraguayischen Volksmusik sind Gitarre und einfache Rhythmusinstrumente und vor allem die große paraguayische Harfe der Guarani-Indianer, aus dessen Stamm die Gruppe „Sangre Latina“ kommt. Alfredo Tinto spielt dieses Instrument mit einer solchen Hingabe und Perfektion, perlend, melodiös und kraftvoll, so dass die Zuhörer und Zuschauer ganz fasziniert bis zum letzten Ton lauschen, um dann lautstark Beifall zu geben. Die angenehme Stimme der sympathischen Blanka Paredes mit ihren wunderschönen Liedern hätte man sich etwas mehr gewünscht. Gabino Colman hat eine kraftvolle Stimme und spielt neben der führenden Harfe mit der Gitarre den begeisternden Rhythmus der Musik. Selbstverständlich wurde immer wieder „jetzt kommt das letzte Lied“ der Gruppe „Sangre Latina“ begeistert aufgenommen – bis nach längerer Zeit wirklich Blanka und Lucila (Letztere sang hier nur ausnahmsweise mit ihrer Schwester) ein paraguayisches Abschiedslied sangen. |