Samstag, 13. März 2004, 19:30 Uhr

Stefan-Grasse-Trio und Julia Kempken (Stepptanz)

Flamenco-Feeling und afro-brasilianische Rhythmen

Das Stefan-Grasse-Trio vor dem begeisterten Publikum

Das Stefan-Grasse-Trio auf der Bühne der Kulturscheune

Der im Nürnberger Raum schon sehr bekannte Konzert-Gitarrist Stefan Grasse, seines Zeichens auch künstlerischer Leiter der jährlich stattfindenden „Nürnberger Gitarrennacht“ und mit mehreren Preisen ausgezeichnet, hatte neben weltbekannten Hits des Latin- und Flamenco-Jazz in neuen Arrangements, vor allem die Musik seiner neuen CD „Tierra del Sur“ – Land des Südens – im Gepäck. „Tierra del Sur“ ist eine gelungene Mischung aus Jazz, Flamenco und lateinamerikanischen Rhythmen und gibt trotzdem genügend Spielraum für eigene, virtuose Improvisationen der einzelnen Musiker. Neben dem souveränen Stefan Grasse spielte eine exzellente Rhythmusgruppe, und zwar Markus Schlesag, viel gefragter Bassist am fünfsaitigen Bass (u. a. bei Max Greger jr.) und der Schlagzeuger Stefan Schmeußer, einfühlsamer Taktgeber und hinreißender Solist.

Stefan Grasse erklärte dem Publikum anfangs seine etwas eigentümlich aussehende Gitarre ohne Saitenkopf, der scheinbar der Corpus gänzlich fehlt, die jedoch statt dessen zwei Kunststoffbügel besitzt.

Die drei profilierten Tonkünstler brachten mit Bossa Nova, Rumba, Samba, Flamenco und afro-brasilianischen Klängen die sonnig warme Atmosphäre des Latino- und Flamenco-Jazz in die Kulturscheune. Die Mischung aus ruhigen, fast weichen, Tönen und Harmonien, aber auch aufregenden und dramatischen Musikstücken, vermittelte Leichtigkeit, Lebensfreude, Spaß und mitunter auch ein bisschen Schwermut.

Julia Kempken beim Steppen, von Stefan Grasse auf der Gitarre begleitet

Julia Kempken und Stefan Grasse

Viel Farbe und Fröhlichkeit kam immer wieder mit der Stepptänzerin Julia Kempken auf die Bühne. Sie ist die Leiterin der Nürnberger Tanzfabrik, ein Studio für irischen und amerikanischen Steptanz, Flamenco und afrikanischen Tanz. Hinreißend, wie rhythmisch leicht und dann wieder stampfend die sympathische Tänzerin mit den schnellen Füßen auf die verschiedenen Stücke reagierte. Erstaunlich, wie die klappernden Schuhe den Rhythmus von Flamenco, Samba, Rumba und Bossa Nova („Bossa für Julia“) aufnehmen und austanzen können. Damit auch alle Gäste der Kulturscheune die flinken Füße von Julia Kempken sehen konnten, war die Bühne höher aufgebaut.

Es war ein Konzertabend, der „im Kopf begann und im Bauch ankam“. Die Inspirationen des Stefan Grasse erforderte von den Gästen auch ein „sich Hineinfühlen und darauf Einlassen“, damit man auch zum Kern der Sache kam, den man genießen konnte. Natürlich kamen die drei Musiker und Julia nicht ohne Zugaben davon.