Freitag, 15. Mai 2009, 20:00 Uhr

Samstag, 16. Mai 2009, 19:30 Uhr

Max Greger jr. meets Charly Augschöll

Broadway-Flair und pulsierender Puls

Max Greger jr., Charly Augschöll

Max Greger jr. am Flügel und Charly Augschöll mit Saxofon bei ihrem Auftritt in der Kulturscheune

Mit einer musikalischen Reise entführten Max Greger jr. und Charly Augschöll in der Kulturscheune Schnaittach ihre Zuhörer in das Reich des Swing, Jazz und Blues. Dabei ließen sie sie sanftweich entspannen oder zogen sie mit hinein in einen Vulkanausbruch der Gefühle.

Die zauberhafte Atmosphäre im Konzertsaal unter dem wunderschönen Scheunendach, die gute Akustik, die freundliche Begrüßung der Gastgeberin Lis Graf, frisches Landbrot und Leberwurst auf jedem Tisch sorgten schon für gute Anfangsstimmung. Die Künstler begeisterten mit ihrem Witz und ihrer Musik, Greger mit Klavierspiel und Gesang und Augschöll gleich mit fünf Instrumenten: Klarinette, Flöte, Sopran-, Alt- und Tenorsaxofon.

Gleich zu Beginn zeigt sich das musikalische Niveau beim „Einswingen“ mit Max Greger am Flügel. Dann begrüßt er mit den Worten: „Zu meinen Schnaittacher Freunden komme ich schon zum fünften Mal gerne. Hier gibt es immer ein wunderbares Publikum – und eure Würste sind wirklich die besten."

Schon bei einem der ersten Stücke, „Don't Get Around Much Anymore“, gibt es Zwischenapplaus vom Publikum für ein virtuoses Klaviersolo von Max. Augschöll beeindruckt mit seinen grandiosen Improvisationen, hier mit der Flöte, wo er Vögel, menschliche Stimmen und eine Lokomotive imitiert.

Beide spielen sich die Bälle gekonnt zu, Greger als ruhigerer Partner häufig mit einem ausdrucksvollen intensiven Blickkontakt zu Augschöll, der zumeist den Hauptakteur darstellt. Erstaunlich, wie Augschöll seine Blasinstrumente mit scheinbar unendlichem Atem ausklingen lassen kann, und zu welchen Gefühlsausbrüchen und Gags er mitten in seinen virtuosen Improvisationen noch in der Lage ist.

Das zeigt er dann bei „After You Have Gone“, einem Swing aus den 30er Jahren. Mit „Harlem Nocturne“ fühlte man sich wie zu einem entspannten Sonntagsspaziergang in das noch halb verschlafene New York versetzt. Mit einer einfühlsamen melodischen Führung durch Charly mit dem Altsaxofon und einem Solo von Greger am Klavier, bei dem die Finger locker über die gesamte Tastatur flogen. Bei dem Stück „Route 66“ nach der gleichnamigen legendären Straße von West nach Ost quer durch Amerika überrascht Max Greger jr. mit seiner schönen klaren Stimme, mit der er einen besonders stimmungsvollen Akzent setzt, und löst im Publikum „Wow“-Rufe aus.

Augschöll beeindruckt aber beim Gesang nicht weniger: Mit romantischem Bluessound in der Stimme, dazu passend seine dunkle Stimme, trifft er mitten in die Seele der Zuhörer. Zur Unterstreichung hält er sein Mikrofon an sein Herz, damit alle „seinen Blues spüren, sein einsames Herz schlagen hören können“. Mitsingen und großer Applaus.

Andrea Schlichting
(mit freundlicher Genehmigung der Pegnitz-Zeitung Lauf)