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Freitag, 8. Dezember 2006, 20:00 Uhr Samstag, 9. Dezember 2006, 19:30 Uhr Freitag, 22. Dezember 2006, 20:00 Uhr Max-Greger-jr.-BandSwinging Christmas Viele sind in der Vorweihnachtszeit gestresst, weil sie nicht wissen, was sie schenken sollen oder der richtige Baum noch nicht gefunden ist. All denen kann man nur wünschen, dass sie eine Karte für das ausverkaufte Weihnachtskonzert von Max Greger jr. am 22. Dezember in der Kulturscheune in Schnaittach besitzen. Vom Programm „Swinging Christmas“ in die richtige Weihnachtsstimmung versetzt, können die Zuschauer der beiden Konzerte am vergangenen Freitag und Samstag jetzt nämlich gelassen den Feiertagen entgegenblicken. Mit Klassikern wie „Winter Wonderland“ begeisterten die Jazz-Legende Max Greger jr. und sein Ensemble das Publikum. Es war eine richtige Weihnachtsgala, die die Gäste der Kulturscheune zu sehen bekamen. Als Entertainer der alten Schule führte Max Greger jr. charmant durch den Abend und beeindruckte mit seinem Klavierspiel. Mit der Leichtigkeit von Schneeflocken wanderten seine Finger bei Stücken wie „Dancing Snowballs“ über die Tasten. Und auch die übrigen Mitglieder der exzellenten Band zeigten ihr Können. Schlagzeuger Max Kinker tobte sich bei „Jingle Bells“ kräftig aus und ließ sämtliche Teile erklingen, die sein Instrument hergibt. Die Band ist international besetzt: „Max Kinker kommt zum Beispiel aus den USA – auch bekannt als ‚Unser Schönes Allgäu‘“, erklärt Max Greger jr. mit einem Augenzwinkern. Aber es gibt auch ein paar echte Exoten im Ensemble: Sänger Tony Bulluck kommt tatsächlich aus Amerika, nämlich dem Bundesstaat North Carolina. Kontrabassist Rocky Knauer und Sängerin Nina Michelle sind aus dem fernen Vancouver zur Band gestoßen. Wie ein blonder Weihnachtsengel sang Nina Michelle mit einer leicht rauchigen Stimme amerikanische Klassiker wie „Have Yourself A Merry Little Christmas“. Die wechselnden Sänger verstärkten noch den Eindruck, man würde eine kleine Jazz-Revue erleben. Sehr abwechslungsreich auch die Darbietungen von Tony Bulluck: Gab er in „I Saw Mommy Kissing Santa Claus“ noch den kleinen Jungen, so bewegte er bei dem Lied „Driving Home For Christmas“ mit seiner kräftigen Blues-Stimme. Als besonderes Schmankerl hatte Max Greger jr. noch einen Gastmusiker dabei. Sein Sohn Max Greger jr. jr., liebevoll „Maxi“ genannt, bewies als Sänger bei Liedern wie „Let It Snow“, dass er die Leidenschaft für den Swing von Opa und Papa geerbt hat. Bei seiner Interpretation von „Wonderful World“ kam allerdings der Verdacht auf, er könnte auch entfernt mit Louis Armstrong verwandt sein. Noch beabsichtigt er allerdings, sein Jurastudium zu beenden und die Familientradition zu brechen. Dass die Stimmung in der Band gut ist, spürten auch die Zuschauer und verlangten nach einer Zugabe. Zum guten Gelingen des Abends trugen aber nicht nur die Akteure auf der Bühne bei, sondern gerade auch die hinter der Bühne. Die Scheune war wunderschön mit Tannengrün, roten Kugeln und Lichtern geschmückt, und natürlich gab es auch wieder leckere Leberwurstbrote als Snack. Ganz im Sinne der eigentlichen Bedeutung von Weihnachten war dieses Konzert mehr als nur eine Kombination aus stimmungsvoller Dekoration und Weihnachtsliedern. Denn wie immer gehen die Einnahmen an wohltätige Einrichtungen in Bolivien und Tansania. Organisatorin Lis Graf erzählte, wie dieses Jahr von den Spenden der Kulturscheune in Bolivien die Auswirkungen einer Überschwemmung abgemildert wurden, als die Regierung nicht zu Hilfe kam. Und in Tansania haben 300 Kinder jetzt Schulkleidung. So konnten die Besucher des Konzerts ganz beschwingt den Geist der Weihnacht mit nach Hause nehmen. Kathrin Wild |