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Samstag, 10. November 2007, 19:30 Uhr Pavlos HatzopoulosEine spannende musikalische Entdeckungsreise „Seit ich denken kann, denke ich in Musik“ so Pavlos Hatzopoulos, ein außergewöhnlicher Pianist und hinreißender Moderator, der die zahlreichen Gäste der Kulturscheune Schnaittach mit einem Gesprächskonzert verzückte. Unter einem „Gesprächskonzert“ konnte sich zwar mancher Besucher nicht so viel vorstellen, aber alle die kamen, waren begeistert und gebannt von dem herausragenden Konzert. Pavlos Hatzopoulos, 1964 in der Nähe von Stuttgart geboren, begann im Alter von drei Jahren mit dem Klavierspiel und trat als Zehnjähriger erstmals öffentlich auf. Der gebürtige Grieche studierte an den Musikhochschulen in Stuttgart und Würzburg bei namhaften Professoren. Der ehemalige Stipendiat der griechischen Botschaft in Bonn konzertiert vor großem Publikum in vielen europäischen Ländern, den USA, Schweiz und jetzt auch in Saudi Arabien als Solist mit Gesprächskonzerten, zusammen mit großen Orchestern, als Kammermusikpartner und Liedbegleiter. Über seine Bühnentätigkeit hinaus hält er Vorträge über die geistesinhaltliche Deutung von Werken der klassischen Musik. Diese Vertiefung in die Werke und die Art der Deutung in Verbindung mit Gesprächskonzerten im Bereich der Klaviermusik ist weltweit einmalig, sozusagen die Pionierarbeit von Pavlos Hatzopoulos. Er begann in den 90iger Jahren die Dimension von Leben und Tod in der Musik zu erahnen, vertiefte sich darin und stieß dabei auf Literatur, die sich sowohl mit der existenziellen Thematik als auch mit der Deutung der Musik beschäftigt. Unterhaltsam und mitreißend führte Pavlos Hatzopoulos die Zuhörer in der Kulturscheune Schnaittach durch das Leben und die Werke der großen Komponisten: Beethoven, Bach, Schubert, Schuhmann, Chopin. Er erzählte aus der Zeit, in der sie lebten, wann sie die Stücke komponierten, erklärte, in welcher Verfassung sie dabei waren – verliebt, traurig, wütend, ja teilweise sogar depressiv –, und das fließt in ihre Kompositionen ein. Pavlos Hatzopoulos spielte immer wieder Beispiele an, um dann „viel Freude an dem wunderbaren Stück“ zu wünschen, das er anschließend in voller Länge zu Gehör gab. Man hätte man eine Stecknadel fallen hören können, so aufmerksam und teilweise ergriffen lauschten die Gäste dem wundervollen Klavierspiel, das man nach den Ausführungen jetzt so gut nachempfinden konnte. Auch sehr bekannte Kompositionen wie Schuhmanns „Novellette“, Johann Sebastian Bachs Choral „Jesu bleibet meine Freude“, Beethovens „Mondscheinsonate“, Chopins Walzer „Nocturne“ oder Franz Schuberts „Impromptu“ hörte man jetzt mit so viel Verständnis, Wissen und Freude. Der nicht enden wollende Applaus bescherte den Gästen der Kulturscheune noch einige Zugaben: Chopins „Minutenwalzer“, Rimsky-Korsakows „Hummelflug“ und Karl Maria von Webers „Perpetuum Mobile“. Die höchst beeindruckten und begeisterten Gäste waren sich einig, dass sie Pavlos Hatzopoulos hoffentlich bald wieder in Schnaittach sehen und hören möchten. |