Dienstag, 3. Juni 2008, 20:00 Uhr

Mittwoch, 4. Juni 2008, 20:00 Uhr

Viva Voce – The A Cappella Boyband

Fetziger Pop „unplugged“ – diesmal mit vier Stimmen

„Viva Voce“ ließen in der Kulturscheune erneut Frauenherzen höher schlagen

„Viva Voce“ ließen in der Kulturscheune erneut Frauenherzen höher schlagen (Foto: Kathrin Wild)

Gleich zwei Mal hintereinander trat die A-cappella-Boyband „Viva Voce“ in der Schnaittacher Kulturscheune auf. Allerdings nur zu viert, da Bariton Thomas erkrankt war. Aber auch als Quartett bot die Gruppe dem begeisterten Publikum eine mitreißende Show. Ihr Programm „Unplugged“ ist wieder eine bunte Mischung aus bekannten Hits und eigenen Liedern.

Auch „Unplugged“ stehen die Jungs mächtig unter Spannung und es sprühen die Funken zwischen den Fans und der Band. Bereits zu Beginn versprechen die Sänger in ihrem Lied „Hallo Leute“, dass sie den Gästen einheizen wollen und gute Laune verbreiten. Nicht nur die ausgefeilte Choreographie mit den Mikrofonständern überzeugt, sondern vor allem die Kenntnis der lokalen Besonderheiten: Die Jungs besingen das Kanone-Bier und die hübschen Schnaittacherinnen.

Bei beliebten Balladen wie „More Than Words“ schmelzen die Frauenherzen natürlich dahin, aber Frau mag es auch, wenn man sie zum Lachen bringt. Und das gelingt den Sängern mit Sinn für Humor beispielsweise mit der musikalischen Schlacht zwischen zwei Liedern von Madonna. Schmuse-Tenor David möchte gerne „Like A Prayer“ singen, während Tenor Bastian lieber das flotte „Like A Virgin“ anstimmt. Da haben die beiden übrigen Mitglieder Schwierigkeiten, abwechselnd bei beiden Songs mitzusingen. Gewonnen hat bei dieser lustigen Kampfszene am Ende wohl das Publikum.

Aber auch für die männlichen Zuschauer gibt es etwas im Programm. In „Italia, Italia“ rechnen „Viva Voce“ kurz vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft mit den Azzurri ab und prophezeien: „Wir schlagen euch in Wien“. Bassist Heiko erklärt in einer kurzen Musikschulstunde, worauf es beim A-cappella-Gesang ankommt. Von außen kann man gar nicht erkennen, dass sein Kollege Jörg ein ganzes Schlagzeug im Hals versteckt hat. Bariton Jörg ist ein Meister der Beatbox; wenn er den Takt bei „What’s up“ vorgibt, dann schnippst, klatscht und singt es auch im ganzen Zuschauerraum der Scheune.

Der Austausch mit dem Publikum ist „Viva Voce“ wichtig, und so dürfen die Gäste am Ende selbst entscheiden, in welchen fünf Musikstilen der Klassiker „You’re My Heart, You’re My Soul“ aufgeführt wird. Egal ob Reggae, Hip Hop oder Oper – es klingt in jedem Fall besser als das Original.

Wenn alle Zugaben gespielt und die Mikrofone ausgeschaltet sind, gibt es aber noch ein besonderes Schmankerl. „Viva Voce“ setzt sich dann zum „After Glow“ zwischen die Zuschauer und singt noch das Lied „Ja, Schatz“.

Kathrin Wild
(mit freundlicher Genehmigung der Pegnitz-Zeitung Lauf)