Samstag, 21. November 2009, 19:30 Uhr

Pavlos Hatzopoulos

Eine spannende musikalische Entdeckungsreise

Ein hervorragender Konzertpianist und mitreißender Moderator: Pavlos Hatzopoulos

Ein hervorragender Konzertpianist und mitreißender Moderator: Pavlos Hatzopoulos

Schon zum dritten Mal war der Pianist Pavlos Hatzopoulos in der Kulturscheune Schnaittach und begeisterte die Gäste mit virtuosem Klavierspiel und eindrucksvollen verbalen Hintergrundinformationen.

In seinem Gesprächskonzert sprach Pavlos Hatzopoulos mit seiner Musik unmittelbar existenzielle Gefühle an. Die Zuhörer ließ er vorher teilhaben an seinem fundierten Wissen über die Entstehungsgeschichte und kompositorische Finessen der Werke von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Frederic Chopin und Franz Schubert.

„Ein Gesprächskonzert mit Pavlos Hatzopoulos ist ein Blick in die Seele eines Stückes“, so beschreibt er es auf seiner Homepage, und das konnten die Konzertbesucher erleben. Wie in einem Fünf-Sterne-Restaurant klärte der Künstler seine Gäste zunächst auf charmante Weise über die Zutaten und die Herkunft seiner Werke auf und lieferte ihnen eine Einführung wie auf dem Tablett. So schaffte er einen besonderen Zugang zur Musik und untermalte dies anschließend mit kleinen Kostproben von Tonfolgen am Flügel. Dann kredenzte er mit seinem brillanten Klavierspiel die Stücke, wobei seine Mimik und die Bewegungen seines Oberkörpers mit der Musik mitschwangen. Eindrucksvoll skizziert er mit seiner Musik die Höhen und Tiefen des Lebens, sein Spiel zeichnet sich durch großes Temperament und Einfühlungsvermögen aus. In der Ballade in g-Moll, die Chopins Dissonanz im Leben widerspiegelt, bringt er die die Sinnlosigkeit im Leben zum Ausdruck, die der Komponist angesichts der Schwäche seines Körpers und seiner Psyche zeitweise empfand. Sie zieht heran wie ein Sturm – „diabolis in musica“, wie etwas Teuflisches in der Musik. Meisterhaft setzt er Stimmungswechsel um, die in der Musik vorkommen. In schnellen Läufen fliegen die Hände von Hatzopoulos förmlich über die Tasten. Da offenbart sich sein großes Können im Klavierspiel ebenso, wie in lyrischen Passagen in Schuberts „Impromptus“, wo er die romantische Stimmung sanft ausmalt, strahlend schön leuchten seine Töne wie helle Sterne am Himmel.

Das Publikum ließ sich mitreißen und spendete entsprechend kräftigen Applaus. Hatzopoulos gab daraufhin gerne zwei Zugaben, und seine Virtuosität hielt bis zum letzten Moment an. Insgesamt ein gelungener Konzertabend.

Andrea Schlichting